Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Diesmal verrät uns - endlich! - VGT-KollegeJoe Köller, welches Spiel er sich erträumt.
Eines der unzähligen Luxusprobleme westlicher Zivilisation ist, dass das eigene Dasein mit zunehmender Sicherheit und Komfort auch ein wenig an animalischem Reiz verliert. Auch der Kapitalismus bietet (unfairen) Überlebenskampf, aber dessen Mechaniken verlagern sich auf die ermüdende Qual von Arbeitssuche, Existenzsicherung und Konsum. Die beängstigende Schönheit der Wildnis ist gezähmt, verdrängt und in Zoos gepfercht. Der Entdeckerdrang ist ausgelebt, die Welt kartografiert und das Ergebnis steckt dank Google Maps für Smartphones in jeder Hosentasche.
Abseits von anachronistischem Eskapismus haben sich damit die Grenzen für moderne Abenteuerfantasien verschoben. Um heute noch unerforschtes Territorium zu finden, bieten sich zwei grundsätzliche Richtungen an: abwärts, in die Tiefsee (ersten Eindrücken nach sollten wir dort überhaupt nicht hinwollen) oder aufwärts, zu den Sternen. Der Weltraum, unendliche Weiten, und so weiter und so fort. Nicht umsonst sind Menschen bereit viel Geld zu zahlen um ihm auch nur nahe zu kommen. Er ist das Größte was die Natur in Sachen “sich klein fühlen” zu bieten hat.