Michael Schulze von Glaßers Videoreihe "Games'n'Politics" wirft einen pointierten Blick auf die Schnittstellen zwischen Spielen, Gesellschaft und Politik. Auf VGT ergänzt Michael seine Videoserie um erweiternde Texte zum Thema.
Der Erste Weltkrieg gilt vielen Historikern als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Rund 17 Millionen Menschen kamen in dem Krieg zu Tode. Erstmals wurde Giftgas eingesetzt und raffte tausende Soldaten nieder. Durch den großen Einsatz neu entwickelter Panzer und Kampfflugzeuge sowie von Maschinengewehren erfuhr der Konflikt eine umfangreiche Technisierung. Trotzdem findet der Erste Weltkrieg im Medium „Videospiel“ im Gegensatz zum Zweiten Weltkrieg kaum statt. Der Historiker Dr. Steffen Bender macht in seinem Buch „Virtuelles Erinnern – Kriege des 20. Jahrhunderts in Computerspielen“ darauf aufmerksam, dass es für Videospielentwickler schlicht unattraktiv sei den Ersten Weltkrieg als Spiel-Szenario zu nutzen weil Grabenkämpfe von Infanteristen und ihr sinnloses Sterben nicht dazu taugen, dem Spieler Spaß zu bieten. Zudem macht der Historiker darauf aufmerksam, dass es in dem Krieg kaum Fahrzeuge gegeben hätte – mit einer Ausnahme: Kampfflugzeuge.