Dieser Text erschien zuerst für WASD#5 und im Anschluss für SpiegelOnline. Fotos von Elfi Sigl.
Es fällt mir schwer, DayZ zu spielen. Nicht wegen der Zombies, die diese Survival-Sandbox bevölkern, und auch nicht wegen der menschlichen Mitspieler, die sich hier noch mehr gegenseitig Wolf sind als anderswo. Ich wandere in der mir so gut bekannten goldenen Spätherbstnachmittagssonne auf einen Waldrand zu, überquere ein Feld oder blicke von einem eben erklommenen Hügel zurück auf die sanft geschwungene, bewaldete Welt hinter mir und es geschieht: Ein leichter Schwindel der Desorientierung, ein trockenes Gefühl im Mund, das plötzliche Bemerken, wie mir das Herz bis zum Hals pocht. Es ist ein Gefühl der Traurigkeit, der körperlichen Sehnsucht und eines abstrakten Abschiedschmerzes. Es ist ein Gefühl von Heimweh.
DayZ bricht mir das Herz.