Darf ich vorstellen, Internet: Mattie Brice.
Mattie schreibt über Spiele. So weit wenig erwähnenswert, wäre sie nicht so gut darin, wüsste sie nicht die Analyse und Kritik mit ihrem eigenen reichhaltigen Erfahrungsschatz zu verbinden. Denn als schwarze Transfrau widerspricht sie quasi allen Adjektiven, mit denen sich die Autorenschaft des Spielejournalismus beschreiben lässt, und ist aufgrund ihrer außergewöhnlichen Lage natürlich besonders bemüht, mit dessen Rückschrittlichkeiten aufzuräumen.
Ich will an dieser Stelle gar nicht so tun, als könnte ich hier neutral oder gelassen bleiben: Ich halte Mattie Brice für genial. Sie hält der mal latent und mal weniger latent feindseligen Spielerkultur gekonnt den Spiegel vor, betrachtet bekannte Problematiken aus interessanten Richtungen, findet neue Ansätze in diesem festgefahrenen Feld. Kurz, sie ist das Beispiel für gelungene Meinungsvielfalt durch echte, gelebte Vielfalt. Wenn es Brice nicht gäbe, man müsste sie glatt erfinden.