Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Jannick Gänger stellt sich dabei diesmal eine Frage, wie sie in der Mass Effect-Reihe nie Dialogauswahl war: Können wir nicht einmal auch kein Held sein?
Es ist Zeit für andere Helden. Vielleicht eher solche wie Max Payne. Max Payne ist ein Verlierer. Den Drogen verfallen, in Selbsthass badend, von Zweifel übermannt. Seiner Familie beraubt, marschiert er als Antiheld durch die Videospielgeschichte. Er hasst seinen Job, seine Auftraggeber, sein Leben. Ein Held, wie er nicht im Buche steht, weil er nicht dem ständigen Drang nach Erfolg und Ehre entspricht.
Mein Traumspiel würde das Antiheldentum eines Max Payne mit einem System verbinden, das den Spieler und seinem Pixel-Alter-Ego große Ziele gibt – wie etwa jenes der Mass Effect-Reihe -, ihm aber die Möglichkeit lässt, in aller Konsequenz zu scheitern. Ohne Rückwärtsgang, ohne rettende Speicherpunkte. An bestimmten Stellen des Spiels wird der Spieler entscheiden können, ob er seinen Auftrag durchführt – oder eben nicht. Und damit dem Universum, den Hilflosen die kalte Schulter zeigt.